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Hinter den Kulissen: Zäpfchen und Kapseln

Im Zuge unserer Serie „Hinter den Kulissen“ möchten wir Ihnen einen weiteren Bereich der magistralen Rezeptur vorstellen: das Herstellen von Zäpfchen und Kapseln. Diese Methoden kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn keine Fertigarzneimittel mit dem gewünschten Wirkstoff zur Verfügung stehen oder falls individuelle Dosierungen erforderlich sind.

Herstellung von Kapseln

Individuell dosierte Kapseln werden häufig für Säuglinge und Kinder hergestellt, wobei es von größter Wichtigkeit ist, die Dosierung genau an das Gewicht des Kindes anzupassen. Der benötigte Wirkstoff wird dabei entweder als Pulver verwendet oder aus gemörserten Tabletten gewonnen. Nach dem Abwiegen der benötigten Menge an Wirkstoff ermittelt man das Volumen und wählt die passende Kapselgröße aus. Um die gleichmäßige Füllung aller Kapseln sicherzustellen, wird der Wirkstoff mit einem Füllstoff – meist Laktose – vermengt und diese Mischung anschließend mit einem speziellen Füllgerät in die Kapseln gefüllt.

Nicht jeder Wirkstoff ist für Laktose geeignet, und nicht jeder Mensch verträgt diesen Füllstoff. In solchen Fällen muss man auf eine Alternative ausweichen.

In der Kinderheilkunde dienen die Kapseln allerdings nur zur Dosisaufteilung. Sie werden zum Verabreichen geöffnet und dem Kind wird nur der Inhalt verabreicht. Um die Herstellung genau nachvollziehen zu können, und als Sicherheitskontrolle, wird jede Kapselproduktion sorgfältig dokumentiert. Diese Arbeit ist äußerst verantwortungsvoll und zeitaufwendig, spielt aber eine wichtige Rolle in der Kinderheilkunde.

Herstellung von Zäpfchen

Auch die Herstellung von Zäpfchen, in der Fachsprache „Suppositorien“ genannt, erfordert Sorgfalt, Genauigkeit und Geschick. Der Wirkstoff wird in die geschmolzene Zäpfchengrundlage eingerührt und das Ganze anschließend in Formen gegossen. Dabei ist es wichtig, dass die Grundlage weder zu flüssig noch zu fest ist, um eine gleichmäßige Verteilung des Wirkstoffes zu gewährleisten und das Gießen zu ermöglichen. Auch bei der Herstellung von Zäpfchen wird jeder Schritt selbstverständlich sorgfältig protokolliert.

Diese Darreichungsform bietet im Übrigen einige Vorteile: So sorgen Zäpfchen für einen schnellen Wirkeintritt, da die Substanzen direkt über die Darmschleimhaut aufgenommen werden. Die Grundlage schmilzt, der Wirkstoff wird im Körper freigesetzt und unmittelbar resorbiert. Zudem sind sie besonders hilfreich für Personen mit Schluckbeschwerden oder bei Erbrechen, wenn also eine orale Gabe von Medikamenten schwierig ist.

Bedeutung und Ausbildung

Die Herstellung von Kapseln und Zäpfchen ist eine sehr spannende und verantwortungsvolle Aufgabe, die sowohl in der Ausbildung von Apothekerinnen und Apothekern als auch von Pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten (PKA) unter Anleitung erlernt wird. Sollten Sie in Zukunft eine individuell angefertigte Rezeptur für sich oder Ihr Kind verordnet bekommen, werden Sie nun besser verstehen, warum die Herstellung etwas Zeit in Anspruch nimmt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Fertigung von magistralen Rezepturen, wie Kapseln und Zäpfchen, eine wichtige und notwendige Aufgabe in jeder ApoLife Apotheke darstellt, um individuelle Kundenbedürfnisse zu erfüllen. Diese Arbeit basiert auf präzisen wissenschaftlichen Grundlagen und trägt dazu bei, eine optimale Versorgung von Patientinnen und Patienten sicherzustellen.

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