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Hanf

Er ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt und ebenso medizinisch von Bedeutung – und das nicht nur als illegales Betäubungsmittel. Grund genug, einmal einen genaueren Blick auf die Hanfpflanze zu werfen.

Von damals bis heute
Die Geschichte vonCannabis, wie der Hanf lateinisch heißt, reicht weit zurück in die Vergangenheit. Funde belegen, dass in China vor fast 5.000 Jahren bereits Hanfseile sowie später auch Textilien aus Hanffasern Verwendung fanden. In unseren Breiten wurde er in Keltengräbern entdeckt, die etwa 500 v. Chr. angelegt worden waren. Wenig später und ebenfalls noch vor unserer Zeitenwende gab es bereits das erste Hanfpapier in China, eine Erfindung, die erst viel später – im 13. Jahrhundert – nach Europa kam. Einen wahren Boom erlebte die Pflanze dann in der Zeit nach 1600, wo Hanffasern zur Produktion von Seilen und Segeltuch zum Einsatz kamen. Zwischen 50 und 100 Tonnen wurden etwa für ein normales Schiff benötigt. Ebenfalls lange unverzichtbar waren die Fasern für die europäische Textilindustrie, bis ihnen andere Stoffe, wie z. B. die Baumwolle, den diesbezüglichen Rang abliefen.
Doch nicht nur industriell war der Hanf begehrt, auch als Arzneimittel wurde er im Reich der Mitte schon gegen Rheuma, Gicht, Malaria und Verstopfung empfohlen. Ebenso im alten Ägypten, wo man Glaukom, also grünen Star, damit behandelte. Und wahrscheinlich hätte sich Hildegard von Bingen heutzutage strafbar gemacht, denn sie züchtete Cannabis als schmerzstillende und verdauungsfördernde Medizin in ihrem Kräutergarten. Bis vor hundert Jahren waren übrigens Arzneimittel aus Cannabisblüten die meistverkauften in Europa und den USA. Der Siegeszug sollte mit der internationalen Beschränkung ein jähes Ende finden, und der Hanf bekam mehr und mehr ein zweifelhaftes Image als Rauschmittel, das erst in den letzten Jahren durch einen immer größer werdenden Boom in vielen anderen, gesetzeskonformen Bereichen abgelöst wurde. Ob als Hanftee, Trinkhanf, Hanföl, Hanfnudeln, Hanfbrot oder sogar Hanfbier – die Pflanze ist aktuell in aller Munde!

THC & CBD
Diese beiden Substanzen sind zwar die wesentlichen Wirkstoffe im Hanf, allerdings enthält die Pflanze eine Vielzahl weiterer wertvoller Inhaltsstoffe wie Vitamine, Aminosäuren oder Flavonoide. Nicht umsonst wurde die Hanfpflanze im Jahr 2018 zur Arzneipflanze des Jahres gekürt. Aber sehen wir uns die zwei Cannabis-Hauptakteure an, die sich doch erheblich voneinander unterscheiden.
THC oder mit vollem Namen „Tetrahydrocannabinol“ ist nicht nur für die berauschende, psychoaktive Wirkung verantwortlich, sondern besitzt auch mehrere positive Eigenschaften, die in der Medizin genutzt werden. So wirkt es muskelentspannend (z. B. bei Multipler Sklerose), brechreizhemmend (etwa im Rahmen einer Chemotherapie), appetitanregend bei Gewichtsverlust aufgrund einer Krebserkrankung, bronchienerweiternd, beruhigend und auch schmerzstillend, allerdings nur bei chronischen Beschwerden. Das Medikament, welches hier vom Arzt verschrieben werden muss, ist das Dronabinol. Es handelt sich dabei um ein sogenanntes Rezepturarzneimittel, es muss also in der Apotheke in der entsprechenden Dosierung extra zubereitet werden und ist chefarztpflichtig. Dronabinol wird vorwiegend erst dann eingesetzt, wenn andere Medikamente keine bzw. nur eine schwache Wirkung zeigen.
CBD bzw. Cannabidiol hingegen wirkt in vielen Bereichen ähnlich und gilt z. B. als natürliches Schmerz- und Entzündungsmittel, allerdings hat es keinen direkten Einfluss auf die Psyche und ist demnach kein Suchtmittel. Trotzdem scheint bei der Deklarierung international noch keine Einigung in Sicht. Während CBD als Nahrungsergänzungsmittel in Österreich frei erhältlich ist, wird es als Reinsubstanz in Deutschland als Arzneimittel geführt und ist somit rezeptpflichtig. Zumindest wurde von der EU mittlerweile offiziell bestätigt, dass Cannabidiol kein Suchtmittel darstellt und somit nicht den rechtlichen Beschränkungen von THC unterliegt. Wichtig: Der THC-Gehalt der Cannabidiol-Produkte darf in Österreich vor, während und nach dem Produktionsprozess 0,3 % nicht übersteigen!

Weniger ist mehr
Das Interessante bei den beiden genannten Substanzen ist der Umstand, dass CBD für manche medizinische Anwendungsbereiche sogar besser wirkt als sein rezeptpflichtiger Kollege! Angeboten wird CBD unter anderem als Reinsubstanz sowie als Naturextrakt mit unterschiedlichen Beimengungen. Gerade bei Letzteren sollte man jedoch unbedingt auf Bioqualität achten, da sie unter Umständen auch Keime, Giftstoffe, Pflanzenschutzmittel oder Insektizide enthalten können. Aus diesem Grund am besten nur auf Reinsubstanzprodukte aus der Apotheke vertrauen, die überdies den Vorteil bieten, dass sie gezielt und in exakt reproduzierbarer Dosis vom Arzt als Arzneimittel eingesetzt werden können.

Wenn Sie mehr über CBD erfahren wollen, wenden Sie sich einfach vertrauensvoll an Ihre ApoLife Apothekerinnen und Apotheker. Sie haben selbstverständlich auch zu diesem Thema die wichtigsten Informationen für Sie!

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